Spannung pur und großer Sport!
Heute ist der zweite Wettkampftag und einmal mehr zeigt sich die Normandie mit strahlend blauem Himmel von ihrer besten Seite. Für viele wird heute der letzte Tag bei diesen Weltreiterspielen sein, denn das harte Auslesesystem hat schon gestern begonnen. Von den 33 Nationen dürfen nur die besten Zehn in die morgige letzte Runde, und in der Einzelwertung dieser Weltmeisterschaften kommen nur die 50 besten weiter – die anderen müssen schon nach Hause fahren.
GLOCK’s London N.O.P. hat nach seinem ausgiebigen „Frühstück“ einen Spaziergang gemacht, ist gewaschen und geputzt und auch sein Training mit Gerco hat er bereits am Vormittag absolviert. Der 12-jährige Hengst und Gerco sind wieder als Schlussreiter ihrer Nation dran und deshalb erst am Nachmittag an der Reihe.
Gerco hat sich in der Früh gemeinsam mit den anderen den Parcours angesehen. „Ordentlich schwer ist das heute“, sagt er, und auch die anderen sind dieser Meinung, als sie die breiten Oxer und mächtigen Steilsprünge ansehen. Wunderschön leuchten die einzelnen Hindernisse in der Morgensonne, sie sind eine farbenfrohe Hymne an Frankreich und seine Geschichte.
16:31 Uhr. Gerco und London reiten ein. Die Leute klatschen begeistert, sie erkennen die beiden, ohne dass sie vorgestellt werden. Als der Sprecher dann die Namen nennt, bricht einmal mehr ohrenbetäubender Jubel los. Nun geht es los. Der ganze Parcours, die zum Teil schwierigen Distanzen und bis zu 1,60 m hohen und 1,80 m breiten Hindernisse scheinen für Gerco Schröder und GLOCK’s London N.O.P. kein Problem zu sein. Mächtig sind die Sprünge von London, lang streckt sich der Fuchshengst und Gerco pilotiert ihn fehlerfrei über die zweite WM-Runde. Nun gehen die Niederlande in der Nationenweltmeisterschaft in Führung und Gerco liegt mit London auf dem sechsten Zwischenrang! Was für ein unglaublich souveräner Ritt!
Unbeeindruckt von dem ohrenbetäubenden Applaus geht London zufrieden aus dem Stadion. So als wüsste er, was er heute wieder geleistet hat. Gerco strahlt. „Er war phantastisch!“, sagt er zu seinen Teamkollegen, die ihn und den Hengst abklopfen und sich riesig freuen. Beim Ausritt steht Lulu. London stapft zielsicher auf sie zu. Hier gibt es die Belohnung. Nach dem Abtraben und vielen, vielen Glückwünschen beantwortet Gerco geduldig alle Journalistenfragen, gibt TV-Interviews und hat immer ein Lächeln im Gesicht. „Morgen erst weiß man über mögliche Medaillen Bescheid“, meint er. „Fehler können immer passieren, denn schließlich ist auch jedes Pferd nur ein Mensch.“
GLOCK’s London N.O.P. weiß von dem allen nichts. Er grast zufrieden in der Abendsonne.