Thursday, 08. June 2017 CSI5* CSI2* CSIAm-A CSIYH1* GHPC

Vom Rohdiamanten zum Championatssieger – wie aus Pferden Superstars werden

Sie werden gefeiert wie weltbekannte Rockstars, haben riesige Fangemeinschaften und sind nicht selten mindestens genauso bekannt wie ihre Reiter: die besten Sportpferde der Welt. Wer es einmal in den Olymp des Pferdesports geschafft hat, gerät nie wieder in Vergessenheit. Doch wie wird aus „Einem unter Vielen“ der Olympiasieger von morgen? Was zeichnet die wahren Champions aus und worauf kommt es in der Ausbildung an? Eines sei vorab schon verraten: In der Ruhe liegt die Kraft!

Gesucht – gefunden?
Einen potenziellen Champion möglichst früh zu erkennen, ist eine Kunst, die wahrlich nicht jeder beherrscht. Denn auch in optisch unscheinbaren Jungpferden können sich echte Superstars verbergen. Wer sich ausschließlich von einer imposanten Manier am Sprung oder einer Abstammung der Extraklasse blenden lässt, verpasst mitunter die Chance, seinen persönlichen Crack der Zukunft zu finden. Denn gute Anatomie, gepaart mit einem großartigen Papier, ergibt nicht zwangsläufig ein Siegerpferd. Stärken finden und fördern – das ist das Geheimnis!

Übung macht den (Welt-)meister
Die Ausbildung junger Pferde erfordert viel Feingefühl, Geduld und Zeit. Denn nur wer seinen vierbeinigen Partner auf lange Sicht und mit dem nötigen Weitblick für zukünftige Aufgaben vorbereitet, wird Erfolg haben. Es gilt, das richtige Maß zwischen Fordern und Fördern und den richtigen Trainingsplan mit der exakt auf das Pferd abgestimmten „richtigen“ Mischung zu finden. Gezielte Lektionen im Dressurviereck, abwechslungsreiche Ausritte ins Gelände und Übungen im Parcours, welche dem Pferd Selbstvertrauen geben und es für die Arbeit sowie das Mitlernen motivieren, sind das A und O. Denn ohne das richtige Maß an Rittigkeit und eine selbstverständliche Durchlässigkeit wird auch der talentierteste Youngster nicht lange Freude am Sport haben.

Sitzt die Basis, werden mit viel Vertrauen die ersten gemeinsamen Parcours gemeistert, ohne auf schnelle Siege oder gar überfordernde Runden zu setzen. Dem Pferd Sicherheit zu geben und den Auftritt am Turnier zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen, ohne die jugendliche Lebensfreude einzuschränken – darauf sollte ein guter Reiter Wert legen. Denn je mehr positive Erfahrungen ein Pferd schon in den Youngster Touren sammelt, desto leichter wird der Übergang in die Liga der „Großen“ fallen. Den Schwierigkeitsgrad dabei stetig zu erhöhen, ohne die Leistungsgrenze zu überschreiten, erfordert wiederum ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl. Denn so können die Nachwuchstalente an ihren Aufgaben wachsen und ihr volles Potenzial entfalten.

Hat der Reiter in seiner Ausbildung alles richtiggemacht, den Spaß am Sport für das Pferd im Fokus behalten und auch das gesundheitliche Management mit richtiger Fütterung, Hufschmied, Massagen, etc. samt dem umsichtig handelnden Pfleger im Fokus, so kann er für viele Jahre auf einen verlässlichen Sportpartner zählen. Kommen zum nötigen Talent im Parcours noch Charakterzüge wie Ehrgeiz, Siegeswille, gute Nerven und eine starke Persönlichkeit hinzu, ist ein Pferd am besten Weg zum echten Champion.

INFOBOX
Was: International Show Jumping
Wann: 15.–18.06.2017
Wo: GLOCK HORSE PERFORMANCE CENTER Austria
VIP Tagestickets: Anfragen unter +43 664 88 73 44 01
Freier Eintritt zu allen sportlichen Bewerben
www.ghpc.at

GLOCK Rider Gerco Schröder (NED) ist in Sachen Ausbildung junger Pferde ein echter Spezialist und hat unter anderem GLOCK’s Debalia vom erfolgreichen Youngster zum internationalen Spitzenpferd ausgebildet. © Michael Rzepa

Ein Paradebeispiel für die solide Ausbildung eines jungen Pferdes ist Chilli Willi, der von Nicola Philippaerts (BEL) über Youngster Touren in den Spitzensport gebracht wurde. © Nini Schäbel

Auch Marcus Ehnings (GER) Calanda war im GHPC Austria in der Youngster Tour erfolgreich. Mittlerweile bestreitet sie die anspruchsvollsten Parcours der Welt. © Nini Schäbel