Saturday, 04. August 2012 London Olympic GHPC News

Edward, „Frits“, 75.289 % – und wir sind happy!

Herzrasen. Die Hände zittern, der Mund ist trocken. Edward startet gleich. Es ist der Moment, von dem man träumt und vor dem man zittert. Erst seit einem halben Jahr hat Edward Gal den schicken Wallach Undercover unter dem Sattel. „Frits“, wie er im Team liebevoll gerufen wird, entwickelt sich traumhaft und Edward ist für seinen Sponsor überglücklich. „Ich bin sehr dankbar für diese Chance, die uns hier geboten wird. Und glücklich! Denn was könnte es Schöneres geben, als so ein Pferd zu kaufen und dann geht es kurz darauf zu Olympischen Spielen!“

Jetzt ist es so weit. „Frits“ ist unter Strom. Die vielen Leute, der Lärm, die Aufregung. Ein Pulverfass, das trotz alledem vertrauen und ein wunderbares Zusammenspiel mit seinem Reiter präsentieren soll.

Die Insider wissen, wie sie das Duo bewerten sollen. Dressurreiten ist langjährige Arbeit. Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter. Das Wissen, wie es reagiert und wie man agieren soll. Das feine Maß der Hilfen und Einwirkung. Das feine Maß an Fordern und Warten. All das wächst mit den Jahren. „Er kann mir nicht sagen, wie er sich fühlt“, meint Edward. „Du musst lernen, zu fühlen, was das Pferd fühlt.“ Der Niederländer betrachtet Undercover als seinen Freund, er liebt ihn für seine Cleverness, seine Umgänglichkeit und seinen Ehrgeiz. „Er will immer vorwärts, da muss man lernen, mit dem richtigen Maß zu bremsen. Der Erfolg kommt schnell, aber er hält nur lange an, wenn man das richtige Maß wählt. Es soll ja nicht nur mir, sondern auch ihm Spaß machen.“

Auf kaum einem Paar ist der Druck so groß wie auf Edward und sein Team, das stets bis ins Kleinste ideal eingespielt ist. „Das Rundherum muss perfekt funktionieren“, meint Edward. „Du brauchst ein tolles Team um Erfolg zu haben. Manchmal fühlt es sich ja am Pferd auch super an, aber sieht nicht super aus. Da brauchst Du Leute, die Dir das sagen.“

Alle stehen sie jetzt am Rand des olympischen Vierecks. Nicole Werner, Hans Peter Minderhoud und Vanessa. Wird Undercover seine Leistung bringen? Er tut’s, auch wenn er aufgeregt ist. Edward wirkt angespannt. Die Piaffen sind eine Sensation, alles klappt wie am Schnürchen. Ein kleiner Hopser ist im Galopp drin und am Schritt merkt man die Aufregung des Pferdes. Haltparade. Ein Begeisterungssturm bricht los. Und bei uns macht das Herz einen Satz vor Erleichterung und eine riesengroße Freude macht sich breit!

„Heute früh war ich schon nervös“, kann Edward jetzt lachen, „beim Einreiten habe ich die Anspannung von ‚Frits‘ gespürt. Klar, so eine Situation kann man ja nicht üben. Wenn Du zum Viereck reitest applaudieren die Leute noch dem vorigen Reiter, es ist eine Bombenstimmung und das hat ihn richtig aufgezogen.“ Was war denn bei dem Hupfer los, wollen wir wissen? „Das ist die fehlende Feinabstimmung. Das braucht eben Zeit. Da setzt er sich noch zu viel, ich sag ihm dann ‚Vorwärts‘, er meint ‚Ja, super, vorwärts‘, aber das Maß fehlt uns da noch. Aber ich bin rundum happy. So weit in so kurzer Zeit gekommen zu sein. So ein tolles Pferd zu haben.“

„Frits“ scheint selbst zufrieden zu sein. Vanessa startet ihr Verwöhnprogramm, morgen hat er Pause und am Dienstag ist der Spécial. „Eine neue Chance für uns beide“, sagt Edward und klopft „Frits“ den kräftigen Hals.

Wie sich Edward auf den Spécial vorbereitet, wie der freie Tag von „Frits“ aussieht und ob die beiden es ins Finale schaffen, all das und vieles mehr gibt es in den nächsten „London Olympic GHPC News“ nachzulesen.

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