Wednesday, 30. January 2013 Season-Opening im GLOCK Style

Hugo Simon – eine Pferdesportlegende kommt

Hugo bewegt die Massen. Wenn er einreitet, muss er nicht vorgestellt werden, man kennt ihn. Ein Mann mit unbedingtem Siegeswillen, eiserner Disziplin und einem Erfahrungsschatz von Jahrzehnten – ab Donnerstag reitet er in Treffen mit.

Die dritte Generation an Springreitern kann sich inzwischen „anschnallen“, wenn Hugo „Nationale“ Simon kommt. So nennt ihn seine Fangemeinde, die in der ganzen Welt beheimatet ist. Klar, denn Hugo Simon steht für unvergessliche Pferdesportgeschichte und bei jedem seiner Ritte für vollen Einsatz, den man miterleben kann.

„Ich schwimme jeden Tag“, lacht der mittlerweile 70-Jährige auf seine unfassbare körperliche Fitness angesprochen, und dass er die Jungen das Fürchten lehren kann und ihn jeder immer zu den potenziellen Siegkandidaten zählt, freut ihn sichtlich.

Seit 1972 reitet der Pfälzer für Österreich – heimischen Ahnen sei Dank – und bescherte damals bei den Olympischen Sommerspielen der Alpenrepublik den vierten Platz.

Seine Erfolgsbilanz ist fast nicht aufzuzählen: Mehr als drei Jahrzehnte lang zählte er zur absoluten Weltspitze im int. Springsport und hat fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Sechs Mal nahm er für Österreich an den Olympischen Spielen teil, startete ebenso oft bei Weltmeisterschaften, errang bei 13 Europameisterschaften Bronze und Silber und ist 3-facher Weltcupsieger (1979, 1996, 1997). 1997 war übrigens sein erfolgreichstes Jahr. Da gewann er die berühmteste Springprüfung der Welt – den Großen Preis beim CHIO in Aachen –, außerdem den zweiten Platz bei den Europameisterschaften in Barcelona sowie etliche andere große Preise, und bis heute kann er zehn Staatsmeistertitel sein Eigen nennen. Auch in der Wiener Stadthalle hat Hugo bereits ordentlich abgeräumt: Zwischen 1997 und 2007 konnte er bereits vier Mal den Grand Prix für sich entscheiden und in Hamburg bekam er fünfmal das Blaue Band als Zeichen des Deutschen Derby-Siegers umgehängt. In Dortmund hat er auf Lebenszeit Startrecht, und Österreich zeichnete ihn 1979 mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich und 1992 mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich aus.

Ein Gespür für die Pferde hatte er immer, und viele „Kracher“, die unter seinem Sattel glänzten: Lavendel, Gladstone, Flipper, Apricot oder The Freak um nur einige aufzuzählen. Der berühmteste war jedoch sein Hannoveraner-Wallach E.T. Der kleine Fuchs passte zu Hugo wie kaum ein Zweiter, ersprang – ohne Autos und andere Ehrengaben gerechnet – an die 3,6 Millionen Euro und lebte bis zuletzt bei Hugo auf der Weide. Nach Treffen kommt er mit einem ganz speziellen Pferd: C.T. heißt der sprunggewaltige Fuchs, bei dem sich die Fachwelt einig ist, dass man von dem noch viel hören wird.

Zum 65er gönnte sich Hugo Simon damals einen Abenteuerritt mit besten Freunden, letztes Jahr wagte er zum 70er ein anderes Abenteuer: Er heiratete Margit, seine langjährige Frau des Lebens. „Ich hab’s gut, ich kann den Pferdesport genießen, weil gewonnen hab ich genug“, freut sich Hugo Simon auf die von ihm und Margit ausgewählten Turniere, und doch … man sieht schon wieder den Ehrgeiz in seinen Augen aufblitzen!