Die frischgebackene Staatsmeisterin Alice Janout (NÖ) mit Kathrin Glock (Geschäftsführerin GHPC)

Tagesüberblick vom Sonntag, 24.06.2012

Ein Traum wird wahr: Alice Janout (NÖ) ist die Österreichische Staatsmeisterin 2012!

Um den Hauch einer Sekunde war Alice Janout vom Staatsmeistertitel entfernt und um denselben Hauch war der Kärntner Lokalmatador Dieter Köfler diesem zum Greifen nahe. Viel hatte sich nach dem ersten Umlauf im zweiten Teilbewerb getan. Georg Hladik (NÖ) konnte seine Zwischenführung mit Oboras Partano nicht verteidigen, er fiel, ebenso wie viele andere, dem kniffeligen Parcours von Adi Appe zum Opfer. Toll damit zurechtgekommen war aber Astrid Kneifl (OÖ), die mit Duc de Revel die Zwischenwertung gewann. Vor Alice Janout, die mit ihrem Schimmelwallach Wodka Lime lediglich 1,25 Zeitstrafpunkte mitnahm und sich damit weit nach vorne schieben konnte.

Eine super Ausgangsposition hatten auch die beiden Steirer Simon Johann Zuchi und Markus Saurugg, oder eben Kärntens Dieter Köfler, der mit lediglich einem Abwurf als Führender in den zweiten Umlauf ging. Verloren schien hier für Alice Janout (NÖ) als vorletzte Starterin die Staatsmeisterschaftschance. Ein bisschen zu viel Druck auf den Steil in der Hälfte des Parcours, Wodka Lime stoppte, nahm aber beim zweiten Anreiten das Hindernis ebenso locker, wie den restlichen Parcours (6,25). Alles schien verloren. Nun konnte sich Dieter Köfler als letzter Starter einen Abwurf leisten und wäre doch locker Staatsmeister geworden.

Die Stange fiel beim ersten Hindernis. Eine Stecknadel hätte man fallen hören können, als er seinen Parcours souverän weiterritt und den Titel vor Augen auf die Schlusslinie mit den letzen beiden Oxern kam. Dort fiel die nächste Stange und der Staatsmeistertitel war für den Kärntner verloren und für Alice Janout gewonnen.

Drei Paarungen gab es nun mit ex aequo 16 Gesamtfehlerpunkten, und da hier die schnellste Zeit zählt, konnte am Ende Simon Johann Zuchi (ST) über den Vize-Titel jubeln, Markus Saurugg (ST) holte Platz drei und Dieter Köfler (K), der seine Runde ja ruhig angegangen war, musste mit dem undankbaren vierten Platz vorliebnehmen.

„Es ist schwer zu beschreiben, ich kann das noch fast nicht glauben. Ich war schon zweimal Dritte und jetzt der Titel. Ich genieße das gerade unglaublich!“, strahlte die frischgebackene Staatsmeisterin, die übrigens gebürtige Kärntnerin ist, beim Siegerinterview mit Dorian Steidl. Der Kärnten-Bezug ist  auch bei ihrem sensationellen Wodka Lime gegeben: Das Pferd ging früher unter Lokalmatador Gerfried Puck, womit sich auch er ein bisschen staatsmeisterlich fühlen darf.

Der Meisterschaftsparcours:

Auf kräfteraubenden 560 Metern wartete ein kniffliger Parcours von Adi Appe (K), der von der Aufgabenstellung her richtig schwer war, aber einem Meisterschaftsparcours absolut gerecht wurde. Sämtliche Reitkünste wurden hier schon in der ersten Runde abverlangt, viel Kondition, gute Nerven, technisches Können, und die Hitze tat ein Übriges dazu. Ob eine Triplebarre, die aus der Ecke anzureiten war und auf die sofort darauf aus der nächsten Wendung eine Steil-Steil-Kombination folgte, der mächtige offene Wassergraben, nach dem man auf schräger Linie möglichst schnell sein Pferd wieder unter sich haben sollte, um den folgenden Steilsprung zu bewältigen, eine Mauer, die ebenfalls aus der Wendung heraus wartete, oder die kräfteraubende Dreifach-Kombination (Oxer-Steil-Oxer) mit einer Folge auf den Abschlussteil vom Ausgang weg als Schlusshindernis.

In der zweiten Runde warteten die gefinkelten Schwierigkeiten in der Mitte, kein Atemholen war erlaubt. In einer Schlangenlinie ging es von einem Steilsprung linker Hand auf einen mächtigen Oxer und fast in einer Spitzkehre wiederum auf einen Steilsprung. Die Triplebarre kam wieder aus der Wendung heraus und wartet nun als Kombination mit einem Steilsprung als Abschluss, bevor es in die letzte Wendung in Richtung Schlussoxer ging. Ein schwieriger, aber toller Parcours, waren sich die Reiter einig.

Bewerb 10: Standardspringprüfung Kl. S*-1,40 m

Juza Christian mit Luidor 4 © Nini Schäbel

Christian Juzas rasanter Ritt zum M-Tour Finalsieg

Als letzter Starter im Stechen nutzte Christian Juza heute seine Chance im Finale der M-Tour. Der vielfache Salzburger Landesmeister zog mit schnellem Tempo und engsten Wendungen auf seinem kongenialen Wallach Luidor über den S*-Parcours und fing mit sensationellen 44,82 Sekunden doch noch die fast als sichere Siegerin scheinende Susanne Jurkovic (NÖ) mit Edison 5 ab. Den dritten und neunten Platz holte sich Alpenspanteamkapitän Anton Martin Bauer (NÖ) mit Confetti 2 und Viper van de Huize Ruisdael.

„Alles ist möglich“, meinte ein sichtlich bestens gelaunter Christian Juza beim Siegerinterview zu Dorian Steidl, und auf dessen Frage, ob man ihn vielleicht auch bei der Staatsmeisterschaft als Sieger befragen wird können: „Mit Luidor ist’s heute bestens gelaufen, jetzt werde ich mich auf den Hauptbewerb konzentrieren und natürlich wäre das ein Traum, dann wieder hier stehen zu können.“

Bewerb 15: Standardspringprüfung Kl. L-1,20 m

Essel Alexander mit Marcel Schoenmakers bei der Siegerehrung © Nini Schäbel

GHPC Amateur Tour Finale: gut, besser, Alexander Esser!

Heute hat’s geklappt! Alexander Esser (K), der schon am Eröffnungstag ganz knapp am ersten Platz vorbeigeschrammt war, holte sich heute im GHPC Amateur Tour Finale seinen verdienten Sieg mit schnellen 66,62 Sekunden und damit den vierten in Folge für Kärnten. Auch Rang zwei ging mit Laura Schnorpfeil auf Thornhill Philipp (67,90) an das Gastgeberland und am dritten Rang glänzte Sophia Langwallner mit Nirvana 39 (68,70) für Salzburg.

„Dieses Turnier kann man nicht beschreiben, es ist einzigartig und perfekt – eigentlich muss man herkommen, um das hier zu verstehen“, freute sich Alexander Esser bei der Siegerehrung.

Bildergalerie vom Sonntag: www.reitsportnews.at
Alle Ergebnisse hier

Textquelle: REITSPORTNEWS – Die Pferdesportagentur